Heute steht wieder etwas mehr auf dem Programm.
Wir wagen es noch einmal und bewandern in Schichten den ca. 400m langen Weg zum Aussichtspunkt auf dem Takaka Hill. In Schichten, da die Kinder diesem spontanen Ausflug nicht viel abgewinnen können. Also erst Belinda und dann ich.
Dieses mal werden wir mit einem Traumhaften Blick über das gesamte Takaka Valley, bis nach Nelson, entlohnt. Felder, Weiden, Wiesen und Berge, soweit das Auge reicht.
…BILD FOLGT …
Und ich werde sogar doppelt entlohnt. Ich treffe auf dem Aussichtspunkt einen jungen Mann der gerade seine DJI Mavic Drohne fliegen lässt und er zeigt mir ein bisschen was. Kamera mit 4k Auflösung. In die Fernbedienung wird das iPhone eingeklemmt und das bietet einen gestochen scharfen Blick in die Tiefe. Die Drohne kann bis zu 7km weit fliegen und wenn mal die Verbindung abbricht, dann wartet sie kurz, ob jemand mit der Fernbedienung nach kommt. Wenn das nicht der Fall ist dann fliegt sie ganz selbstständig zum Ausgangspunkt zurück, bevor der Akku leer ist. Und das tollste – sie hat eine Verfolgen Funktion. Man kann Ihr also sagen, daß sie einem immer nach folgt, was natürlich auf der Ski Piste, im Kajak, auf dem Kite Board oder auf dem Bike ein riesen Gag ist. Die will ich auch haben. Kostenpunkt, irgendwas zwischen 1.800 und 2.400 $. Hm dafür muss ich wohl nach diesem Urlaub erstmal ein bisschen sparen.
Angeblich bekommt man sie in Hongkong günstiger. Vielleicht doch nicht über Bali zurück, sondern über Hongkong. Ich schlage es Belinda mal vor, die hat bestimmt Verständnis 🙂
Vom Overnight Parkplatz geht es ca 3 Minuten weiter zum The Woolshed. Das ist eine ehemalige Schafe Scheer Station, die in eine Mischung aus Kaffee und Kunstgalerie umfunktioniert wurde, mit angrenzendem Mini Streichelzoo. Malerisch, inmitten einer einmaligen neuseeländischen Herr der Ringe Szenerie eingebettet. Rund herum erstreckt sich kilometerweit, quasi bis fast zum Meer hinunter, eine dicht bewachsene Weidelandschaft, auf der eine ganz besondere Art von zerklüfteten schwarzen Felsen die Blicke auf sich zieht. Etwas derartiges habe ich bisher nur hier in NZ gesehen und ich liebe diese Art von Landschaft, diese Art von Fels. Zerklüftet, aber nicht scharfkantig und hier und da zwischen den Gräsern zeichnen sich kleine Höhlen unter den Felsen ab. Irgendwie auch ein bisschen Unwirklich.




Nächster Stop, Takaka City. Schon bei der Einfahrt in die Stadt fallen einem die vielen jungen Leute auf, die fröhlich und farbenfroh auf den Bürgersteigen oder den zahlreichen keinen Wiesen und Plätzen sitzen. Tanzend, singend oder musizierend, meist in Batik Klamotten oder selbst genähte Textilien gekleidet. Ich mag Takaka. Irgendwie strahlt die ganze Stadt eine Gelassenheit aus, die man in Deutschland nur selten findet, und in Frankfurt a.M. wohl gar nicht. Vielleicht suche ich aber nicht sorgfältig genug. Das junge Volk bietet hier und da artistische Vorstellungen zum besten oder flicht (oder doch „flechtet“?) gegen kleine Münzen bunte Wollfäden in die Haare der Vorüberziehenden.
Das Örtchen weist eine sehr hohe Dichte an Textil Läden auf, das ebendiese oben erwähnte Art von Kleidung vertreibt. Ein Laden namens Mariposa gefällt mir besonders gut. Hier findet man besonders ausgefallene Teile und die werden unter besonders fairen Bedingungen auf Bali gefertigt. Das Eine oder andere Teil würde ich evtl. sogar tragen.
…BILD FOLGT (Mariposa)…
In einem anderen Laden finde ich Leder Schuhe, bei deren Erwerb der Hersteller garantiert, daß ein bedürftiges Kind ein weiteres paar Schuhe umsonst bekommt.
Desweiteren findet man viele Kunst Läden, die die Produkte der hier ansässigen Artisanen (Kunsthandwerker) vertreiben. Das sind u.A. Schmuckstücke aus Jadestein, für den NZ bekannt ist, aber auch Bilder und Kunstabeiten aus Wolle und Filz.
Alles sehr sozial, ruhig, bunt und quirlig. Etwas enttäuscht bin ich, als gegen 15 Uhr am heutigen Samstag die Geschäfte bereits schließen und es schlagartig noch viel ruhiger wird.
Durch Zufall höre ich wie eine deutsche Mutter ihrem Sohn entschuldigend erklärt, daß sie ja verstünde, daß er sich langweile, aber hier wären nun mal eben keine deutschsprachigen Kinder. Großzügig biete ich meine Kinder an und das klapp auf Anhieb. Der sechs jährige Jonathan und meine beiden Kinder verstehen sich sofort bestens und spielen die nächsten Stunden ausgelassen auf dem wirklich tollen Takaka Spielplatz.
Im Gespräch mit Florian und Thekla stellen wir fest, daß die zu einer ähnlichen Zeit wie wir auf der Coromandel Halbinsel (Nord Insel) unterwegs sein werden und wir tauschen sicherheitshalber mal die Nummern aus.
Durch Zufall entdecken wir in unserer Camping App „Camping NZ – Rankers“, daß die Anatoli Lachsfarm Selfcontained Campern gestattet kostenlos auf der Wiese vor der Farm zu nächtigen. Und das tun wir dann auch.
Die Kinder machen kurz vor dem Abendessen noch Bekanntschaft mit ein paar Truthähnen und einem Pfau, die sich die Wiese mit uns teilen und mit einem sehr zutraulichen Rentier, das direkt neben uns lebt.

CAMPING: Anatoki Salmon Carpark, LAT: -40.884, LON: 172.768