27.3. Smiths Farm überrascht uns aufs Neue

Smiths Farm überrascht uns aufs Neue!

Heute früh verlängere ich unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht und der Chef erlässt mir mal eben 5 $ für die Folgenacht. Ich zahle für uns alle nur noch 36 $, was sehr fair ist für einen Platz mit dieser Ausstattung und diesem Freizeit- und Abenteuer Potential.

…BILDER (Smiths Farm)

Zudem bekomme ich noch zwei weitere Tüten Tierfutter in die Hand gedrückt.
Zum Nachmittag fragt Belinda im Camping Office nach, ob man die leckeren Bananen Muffins, die wir gestern zur Begrüßung bekommen habe, auch kaufen könne. Und siehe da, für 1$ pro Muffin (ca. 65 ct) können wir Muffins nachkaufen. Das tut Belinda dann auch und überrascht mich damit. 

Außerdem erfahren wir daß am Abend eine deutsche Einwanderin in ihrem mobilen Pizza-Steinofen frische Pizza ab 10 $ (sonst im Restaurant eher ab 15 $) und deutsches Roggenbrot verkauft. Leider haben wir bereits mittags groß gegessen und sparen uns schweren Herzens die Pizza.

Am frühen Nachmittag brechen wir auf zum nahegelegenen Wasserfall inc. Glühwürmchen. Ein Wanderweg, der uns vom Host auf einer handgezeichneten Karte (kopierten) Karte überreicht wird, führt uns über mehrere Weiden direkt in den Urwald. Trotz anfänglicher Proteste finden die Kinder die Tour höchst spektakulär und wir haben großen Spaß. Die Wassefälle sind jetzt nicht gerade mit den Niagara Falls vergleichbar, aber trotzdem ganz nett anzusehen. Ich mal den Duft, den dieser Urwald ausströmt.
Leider sind wir zu früh um die Glühwürmchen zu sehen und wir wollen auch keine zwei Stunden hier im kühlen Wald warten. Von daher fallen die für heute aus. Wir sind uns aber sicher, daß wir auf unserer weiteren Reise noch Glühwürmchen finden werden.

(Bild: Haben die Tochter mit den BT Kopfhörern motivieren müssen)

Das Internet kostet hier auf dem Platz übrigens nur 1$ für 250 MB und der Empfang ist fantastisch. Ich lade heute haufenweise Bilder auf meinen Blog und aktualisiere Beiträge.

Es gibt kostenlose warme Duschen auf Smith Farm und eine kostenlse BBQ Station.

Außerdem entdecken wir heute noch haufenweise Hasenkäfige mit „frischen“ Hasen drin. 

…BILDER FOLGEN…

CAMPING: Smiths Farm Holiday Park (Ist viel günstiger als das Icon der Camping NZ App vermuten lässt), Wir haben zwischen 36 – 41 $ bezahlt für 2 Erwachsene und 2 Kinder (2 und 6 Jahre), LAT: -41.2895, LON: 173.8871

26.3. Schwimmbad Tag + Havelock

Den heutigen Vormittag verbringen wir im Schwimmbad in Redmont. Die Kinder toben ausgelassen im Wasser und wir lassen es uns im warmen SPA Becken gut gehen. Tom ist so übermütig, daß er innerhalb einer Stunde vier mal fast im Babybecken absäuft. Er wirft sich beherzt nach vorne ins Wasser, der Kopf kommt unter Wasser, er verliert die Orientierung, rappelt sich aber jedes mal wieder auf. Jetzt kann ich mir aber sehr gut vorstellen daß ein Kind auch im Babybecken ertrinken kann.

Zum Abendessen wollen wir in Havelock sein und im Mussle Inn speisen. Da waren wir 2015 schon mal und es hat uns ALLEN geschmeckt und das kommt nicht häufig vor.
Havelock ist Neuseelands Muschel Hauptstadt. Von hier aus fahren die kleinen und großen Fischerei Schiffe los und Fischen bzw Muscheln zwischen den Scheeren des …???

Havelock kann man in ca. 1 Minute mit dem Auto durchfahren. Es ist klein, aber es ist einfach schön gelegen zwischen den Bergen des …???. Bei Ebbe liegen die sanften Buchten kilometerweit trocken. Bei Flut nimmt das seichte Wasser alle Farben von türkis über hellblau bis gelb an. Die Gegend um Havelock ist so eine Gegend die man mit der Kamera nur festhalten kann, wenn man ein wirklich begnadeter Fotograf ist. Ich bin es vermutlich nicht.

…BILD FOLGT (Mussle Inn)

In fast allen Restaurant in Havelock bekommt man frische Green Mussles. Die ähneln unseren Miesmuscheln und erlangen hier eine beachtliche Größe.
Leider müssen wir feststellen daß das Mussle Inn heute wegen Team Sitzung geschlossen hat. Alle anderen Restaurant bieten eher gehobene Küche und das hat seien Preis. Für das günstigste Gericht, meist Pasta mit Lachs oder Muscheln, muss man ab 29 $ rechnen. Wir entscheiden uns morgen oder übermorgen gut essen zu gehen und holen uns heute nur eine Kleinigkeit beim Fish & Chips Laden für 18 $ für die ganze Familie.
Ich ordere Potato Wedges und panierten Fisch für uns und Chicken Schnitzle für die Kinder. Irgendwie verstehen die mich falsch in dem Lädchen, in dem fünf Personen an meiner Bestellung arbeiten, und ich bekomme zusätzlich zu der Riesen Portion Wedges noch eine größere Portion Pommes. Und so essen wir ca. 1,5 kg Pommes und Wedges und sind danach erst mal alle gut abgefüllt.

Nach dem Essen steuern wir einen kostenlosen Platz, ca 6km von Linkwater entfernt an. Als wir ankommen stellen wir fest, daß die sechs Plätze die dort zu Verfügung stehen bereits belegt sind. Auch beim nächsten Platz, ca. 2 km weiter haben wir kein Glück. Da es bis zu 200$ kostet wenn man sich über das vorgegebene Limit hinweg setzt und trotzdem bleibt, entschließen wir uns spontan Smiths Farm Campground anzusteuern, der eigentlich erst für übermorgen auf dem Plan stand.
Dort werden wir um kurz vor 21 Uhr noch herzlich von Mr. Smith empfangen, bekommen für 41 $ eine powered site (also einen Platz mit Stom Anschluss), zwei große Tüten Tierfutter für die Schafe und Ziegen und vier leckere warme Bananen Muffins. Alles wird gut. Die vorherige anspannung bei der Campingplatz Suche ist sofort vergessen.

CAMPING: Smiths Farm Holiday Park (Ist viel günstiger als das Icon der Camping NZ App vermuten lässt), Wir haben zwischen 36 – 41 $ bezahlt für 2 Erwachsene und 2 Kinder (2 und 6 Jahre), LAT: -41.2895, LON: 173.8871

22.3. Zurück nach Motueka mit Zwischenstops

Wir entscheiden heute früh, trotz gutem Wetter wieder nach Motueka zu fahren. Wir wollen noch ein wenige bummeln gehen (das hatten wir dauernd vor uns her geschoben) und müssen dringend Wäsche waschen.

Es wird leider alles ziemlich stressig und wir versuchen unser Pflichtprogramm immer mit einer kinderfreundlichen Aktivität abzuwechseln.

So gehen wir nach dem Dumpen und Frischwasser tanken erst einmal ins „Dangerous Kitchen“ in Takaka (betonung übrigends auf der ersten Silbe) und bestellen eine Pizza für die Kids und einen großen Salat für uns.

Dann gehen wir endlich shoppen. Ich geleite Belinda ins Mariposa, einen Laden der ausschließlich Waren aus fairer Herstellung vertreibt. Ich finde die Teile allesamt genial, Belinda sind sie großteils zu alternativ und Hippi mäßig. Aber macht euch selbst ein Bild: www.mariposaclothing.co.nz 

Ich kann Belinda zu einem grünen Hoodie überreden und kaufe mir ein neues ärmelloses Shirt, nachdem meines sich langsam am auflösen ist. 

Die Kinder erdulden das alles noch tapfer, im Mariposa gibt es nämlich eine Spielecke. Yeah!

Dann noch schnell zwei Brote beim deutschen Bäcker geholt und weiter. 

…BILD … deutscher bäcker

Als nächstes müssen wir über die Berge, also über den Takaka Hill, zurück nach Motueka. Wir kehren als Motivation noch einmal im The Woolshed ein und diesmal bekommt jeder so ein leckeres Joghurt Eis mit echten Früchten. Das hatten wir auf dem Hinweg schon für seeeehr gut befunden. Ich brauche unbedingt so eine Eismaschine!

Dann weiter zum Obst einkaufen. Wir haben auf dem Hinweg, am Fuße des Takaka Hill, auf dem Fraser Orchard Hof, Äpfel und Birnen gekauft. Dabei sind wir auf eine neue Birnen Züchtung gestoßen, die sie dort Tropical Moon nennen. Diese Birne ist wohl eine Mischung aus Nashi und irgend einer anderen Sorte und beschert einem eine ware Geschmacks Explosion. Süß, super saftig, dabei total bissfest, einfach fabelhaft. Angeblich gibt es die auch in UK unter dem Namen Pebble oder Pupple oder so ähnlich.

Und nun das Highlite. Wir stoppen endlich an der kleinen Brauerei HOP Federation Brewery und ich kann eine kurze Bier Verprobung machen. Das kann ich jedem der gerne mal ein Bier trinkt nur wärmstens empfehlen. Der Verkauf liegt direkt an der Hauptstraße durch Motueka und man kann innerhalb weniger Minuten alle Biersorten durch testen. Das sind ca. 6 bis 8 Stück. Sogar eine Art „Kölsch“ haben Sie im Programm. Das ist wohl unter dem Einfluss des netten Deutschen entstanden, der mich bedient hat. Ich habe mich für das Amarican Dark (???) und das NZ light (???) entschieden und mir von beiden 1.3 Liter in eine praktische Kunststoff Flasche abfüllen lassen. Wozu man sich hier in NZ alles herab lässt, in DE würde ich nie aus Kunststoff Flaschen trinken, geschweige denn Bier.

Wir finden spontan einen mini Campingplatz, Helme Holliday Park für 45 $ mit Duschen, Waschmaschinen usw. und kehren dort ein. Der Platz ist etwas schwer zu finden und liegt quasi mitten in einer Wohnsiedlung auf eine kleinen Landzunge (Kina Peninsula) vor Motueka. Mir scheint hier hat jemand sein Grundstück nach und nach zum Campingplatz umfunktioniert. Aber ich kann mich nicht beklagen, der Platz ist nett, und wird nur von einer wenig befahrenen Strasse vom Muschel- Strand getrennt.

Bei der Zubereitung unseres Abendessens muss ich dann feststellen daß ich die beiden deutschen Brote beim Bäcker in Takaka habe liegen lassen. Neeeiiiinnn!

Nach dem heutige Tage überkommt mich mal wieder dieses Gefühl, mein Geld mit bloßen Händen raus zu werfen. Klamotten im Mariposa gekauft, Brot gekauft, Pizza gegessen, Eis gegessen, Obst gekauft, Bier gekauft, Auto getankt, Campingplatz bezahlt… aaaaaaah. Wo soll das noch hin führen. 

CAMPING: Helme Holliday Park – Kina Peninsula, 45 $ für uns vier, LAT: -41.1669, LON: 173.0465

21.3. Hier bleiben wir

Wir bleiben noch einen Tag am Totaranui Great Walk DOC Campground. Die Kinder spielen mit ihren beiden Lego Feuerwehr/Polizei Autos und bauen abenteuerliche Garagen und Rampen aus den Natur Materialien die sie zur Hand haben.

Wir Erwachsenen braten in der Sonne – und die ist heute wirklich heftig – und beobachten die Wekas und Pukekos beim Stehlen.

Vor allem die brauen Wekas, die für das ungeübte Auge auf auf den ersten Blick ein bisschen wie Kiwis aussehen, haben es faustdick hinter den Ohren. 

…BILD FOLGT…

Sie schleichen sich immer wieder leise an und packen mit ihren Schnäbeln was sie kriegen können. Dabei wissen sie aber ganz genau wo etwas essbares drin ist. Die sind richtig klever. Einer packt sich nämlich nicht etwa die Tüte in der wir eine von Toms Windeln verpackt haben, sondern zielstrebig die Toast Tüte, die ich versehentlich, mangels Platz auf dem Tisch, neben den selbigen gelegt habe, und verschwindet mit der Beute im Gebüsch. Belinda hat noch versucht den Vogel zu schnappen, aber der hat seine Verfolgerin, mit einem kleinen Umweg unter dem Auto hindurch, mit Leichtigkeit abgehängt.

Wir machen uns noch den Spaß und legen Schlingen um die Biester zu fangen. Theoretisch hätten wir auch welche gekriegt, aber wir ziehen die Schlinge dann doch nicht zu. Wir sind ja lieb.

TIPP: Ruhig mal längere Pausen einlegen. 2-3 Tage sollten schon drin sein. Besser natürlich 3 Tage an einem Ort. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die Kinder ganz anders drauf sind, wenn man ihnen diese Erholung gönnt. Die Tage an denen wir mal mehrere Tage on the Road sind, sind meistens sehr nerven aufreibend. 

Im Laufe des Tages sammeln wir hier und da noch ein paar Zweige für ein kleines Lagerfeuer am Abend. Die Kinder wollen unbedingt Marshmallows grillen. Warum auch nicht. 

Ein nettes älteres Ehepar aus Christchurch, denen ich am vormittag geholfen hatte ihr kleines Schlauchboot aus dem Wasser zu ziehen, hilft fleißig mit.

Und am Abend haben wir genug Holz für ca. 45 Minuten Lagerfeuer. Es gesellt sich spontan noch ein freundlicher neuseeländischer Junggeselle (wohl frisch geschieden) dazu, den wir am frühen Abend noch mit Heißem Wasser versorgt hatten. Er war davon ausgegangen daß es hier eine kleine Küche gäbe. 

Gemeinsam verspeisen wir eine halbe Tüte Marshmallows und fallen dann müde in unsere Betten.

CAMPING: Totaranui Great Walk DOC Campsite mit Duschen (kalt), Spül- und Waschbereich, Feuerstellen, Info-Office, Dumpstation, Frischwasser, LAT: -40.823, LON: 173.0037

Preis: Erwachsener 15 $, Kind ab 5 J. 7,5 $

20.3. Gravel-Road ins Glück

Mit etwas Glück haben wir morgen noch einmal gutes Wetter. Daher entscheiden wir uns, nach einem weiteren, kurzen Abstecher zum Anatoki Streichelzoo, zu einem ca. 45 Minuten entfernten Sandstrand mit DOC Campground zu fahren.

Kurz noch in Takaka alle Speicher aufgefüllt und alle Grey- und Blackwater Tanks entleert.

Im „Dangerous Kitchen“ in Takaka stärken wir uns mit einem köstlichen Rohkost Salat und Quinoa Burger, dann geht es weiter.

Die ersten 20 Minuten der Strecke führen uns entlang der Golden Bay, vorbei an malerischen Sandstränden mit angrenzenden Buchten, die zur Ebbe vollkommen im Trockenen liegen, bei Flut einen ganz besonderen Augenschmaus bieten.
Dann folgt der eher holprige Teil der Strecke. Es geht 10 km über eine sog. Gravel Road über die Berge an den Totaranui DOC Campground. Der ist ein absolutes Juwel an Campingplatz und wurde uns von anderen Reisenden empfohlen. 

Mit 15$ pro Erwachsenem ist er relativ günstig und er bietet Toiletten, Spülstationen, fließendes Wasser und kalte Duschen. Strom und Internet bzw. Telefonempfang sucht man hier allerdings vergeblich. Dafür hat man aber einen kilometerlangen Sandstrand und – zumindest zu der Zeit zu der wir hier waren – einen ganz moderaten Wellengang. Alles in Allem absolut familientauglich. Es gibt sogar einen kleinen Spielplatz nahe dem DOC Office. 

Wir fühlen uns wohl und das Wetter ist nach wie vor atemberaubend. 

Falls Ihr in Erwägung zieht einen Abstecher zu diesem paradiesischen Ort zu machen, dann denkt mal darüber nach, in Takaka ein Kajak oder Kanu zu mieten. In einem großen Motor Home könnte man das bestimmt der länge nach im Flur platzieren. Kajaks oder Kanus kann man hier am Totaranui Campingplatz nämlich nicht mieten. Lediglich ein Wassertaxi startet von hier. 

Allerdings lassen sich auch zahlreiche Wanderungen von hier aus unternehmen. Wer eine mehrtätige Wanderung in Erwägung zieht hat angeblich die Chance auf menschenleere Buchten und totale Einsamkeit.

Klingt verlockend, machen wir dann nächstes Mal ;o)

CAMPING: Totaranui Great Walk DOC Campsite mit Duschen (kalt), Spül- und Waschbereich, Feuerstellen, Info-Office, Dumpstation, Frischwasser, LAT: -40.823, LON: 173.0037

Preis: Erwachsener 15 $, Kind ab 5 J. 7,5 $

19.3. Anatoki Lachs Farm und Riesen Aale

Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Anatoki Lachs Farm, auf deren Parkplatz wir heute auch genächtigt haben. Gut gelaunt sind wir überzeugt davon heute unser Mittagessen selbst zu fischen. Ihr dürft raten was auf der Speisekarte steht. Natürlich Lachs.

Man begibt sich auf direktem Wege zu einem kleinen Häuschen wo man seine Angel(n) entgegen nimmt. Wieviel Angeln man nimmt ist jedem selbst überlassen, man zahlt am Ende den Lachs nach Gewicht. Wir entscheiden uns für eine große und eine Kinder Angel und schreiten zur Tat. Der deutsche „Hilfsarbeiter“ bei dem wir die Angelt entgegen nehmen macht uns noch Mut daß wir um diese Zeit (ca. 9 :30 Uhr am Morgen) gute Chancen auf einen Fang hätten und gibt uns noch ein paar Tips für die richtige Technik. Auswerfen, kurz warten das der Kunststoff Köder absinkt, dann einmal kurbeln und wieder drei Sekunden warten. Wichtig wäre daß der Köder in Bewegung bleibt. Ja, Ihr habt richtig gelesen, an der Angel hängt ein Kunststoff Köder, der genau so aussieht wie das Fischfutter, mit dem die Lachse gefüttert werden.

Also meines Erachtens fängt man auf diese Weise nur die doofen Lachse. Bzw. wir fangen erst einmal fast zwei Stunden gar nichts. Hmpf, wer ist nun der Doofe!? Um uns herum fangen irgendwie alle nach und nach einen Fisch, wir fangen nix. Wir versuchen uns die Techniken der Anderen abzuschauen – leider vergebens. Irgendwann kauft Belinda für 2 $ ein Säckchen Köder und wir versuchen unseren Schwimmer immer ganau da zu platzieren wo wir die Köder hin werfen. Sobald die Köder die Wasseroberfläche berühren beginnt das Wasser zu brodeln wie ein Pyranha Becken, aber unseren Kunststoff Köder mag trotzdem keiner.

Es ist faszinierend in welcher Geschwindigkeit die Lachse offensichtlich erkennen daß es sich hier um echtes Futter handelt und bei dem Ding an unserer Angel – das wirklich identisch aussieht – nur um einen Dummy. Hin und wieder scheint tatsächlich mal was zu beißen, aber die erkennen ihren Irrtum sofort und lassen direkt wieder ab.

Unsere Teich Nachbarn fangen einen und lassen Jolina die Angel einholen, da reißt die Schnur und der Lachs ist weg. Oh nein, heute ist echt der Wurm drin. Ah Wurm :-). Die Kinder finden einen Wurm, den wir an die Angel hängen. Aber auch dieser Versuch scheitert.

Um die Mittagszeit – Tom hat schon lange keine Lust mehr – kommt ein gnädiger Mitarbeiter ums Eck und teilt an die verbliebenen Versager-Angler echte Köder aus. Als Köder dienen Lachs Häppchen. Lachse sind also Kanibalen. 

Und siehe da, jetzt geht alles ganz schnell. In Windeseile fangen wir zwei Lachse und freuen uns einen Keks. 

Die Lachse lassen wir uns direkt vor Ort räuchern (22 $ pro kg) und eine Hälfte als Sachimi mit Wasabi und Sojasoße roh servieren. Dazu gibt es Pommes und Knobi Brot.

Die Kinder halten sich an die Pommes, obwohl sie vorher noch groß getönt haber daß sie unseren Fang gemeinsam mit und vertilgen würden und so bleibt genug Lachs für morgen übrig. Tom realisiert heute zum ersten mal daß man ein Tier daß man essen möchte vorher umbringen muss. Das ist ihm nicht ganz behaglich und das finde ich sogar ganz gut so. Auch Jolina hat an der Thematik zu kauen (wenn sie schon den Fisch nicht kauen mag).

…BILD (Lachs geräuchert)…

Nach Toms Mittagsschlaf, Jolina verbringt die 1,5 Stunden bei dem Rentier von gestern, machen wir uns noch auf zum angegliederten Streichelzoo/ Tierpark. 2015 war der noch eigenständig und hat extra gekostet, da haben wir uns den gespart. Mittlerweile wurde der dazu gekauft und ist wahrlich ein Familien Paradies. Das Areal ist übersichtlich. Es hat ca. die Größe eines Fußball Platzes, bietet aber Massig Tiere zum anfassen und das eine oder andere Gimmick zusätzlich. Da kann man Hasen streicheln, Schafe, Ziegen, Hühner aller Art und Schweine life und hautnah erleben. Minigolf spielen und an Seilen schaukeln. Ein Teil des Geländes ist von einer riesigen Kiwi Pergola überdacht, an der massenweise Kiwis wachsen, leider noch nicht ganz reif. Außerdem gibt es ein kleines Kaffee, wo sich die Eltern an einem Käffchen oder an frischem Pfannkuchen gütlich tun können.

Der Clou sind aber die Riesenaale zum anfassen. Also zumindest ist meine Tochter zielstrebig auf das Riesen Vieh zu und hat ihm das „Köpchen“ gestreichelt mit den Worten: „Schleimig, schleimig, aber Du magst es stimmts?“. Der fand das wohl tatsächlich toll und hat geduldig inne galten. Morgen wollen wir nochmal schauen ob wir noch mehr Aale finden. Wir werden also noch eine Nacht hier auf dem Parkplatz nächtigen (der eigentlich eine tolle Spielwiese ist allerlei Truthähne und Pfauen und Rentiere zu bieten hat).

Das Rentier hat sich mittlerweile übrigens als ein Red-Deer herausgestellt, also ein Rotwild.

Alles in Allem ein ganz toller Tag, der uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird!

18.3. The Woolshed und Takaka

Heute steht wieder etwas mehr auf dem Programm. 

Wir wagen es noch einmal und bewandern in Schichten den ca. 400m langen Weg zum Aussichtspunkt auf dem Takaka Hill. In Schichten, da die Kinder diesem spontanen Ausflug nicht viel abgewinnen können. Also erst Belinda und dann ich.

Dieses mal werden wir mit einem Traumhaften Blick über das gesamte Takaka Valley, bis nach Nelson, entlohnt. Felder, Weiden, Wiesen und Berge, soweit das Auge reicht.

…BILD FOLGT …

Und ich werde sogar doppelt entlohnt. Ich treffe auf dem Aussichtspunkt einen jungen Mann der gerade seine DJI Mavic Drohne fliegen lässt und er zeigt mir ein bisschen was. Kamera mit 4k Auflösung. In die Fernbedienung wird das iPhone eingeklemmt und das bietet einen gestochen scharfen Blick in die Tiefe. Die Drohne kann bis zu 7km weit fliegen und wenn mal die Verbindung abbricht, dann wartet sie kurz, ob jemand mit der Fernbedienung nach kommt. Wenn das nicht der Fall ist dann fliegt sie ganz selbstständig zum Ausgangspunkt zurück, bevor der Akku leer ist. Und das tollste – sie hat eine Verfolgen Funktion. Man kann Ihr also sagen, daß sie einem immer nach folgt, was natürlich auf der Ski Piste, im Kajak, auf dem Kite Board oder auf dem Bike ein riesen Gag ist. Die will ich auch haben. Kostenpunkt, irgendwas zwischen 1.800 und 2.400 $. Hm dafür muss ich wohl nach diesem Urlaub erstmal ein bisschen sparen.

Angeblich bekommt man sie in Hongkong günstiger. Vielleicht doch nicht über Bali zurück, sondern über Hongkong. Ich schlage es Belinda mal vor, die hat bestimmt Verständnis 🙂

Vom Overnight Parkplatz geht es ca 3 Minuten weiter zum The Woolshed. Das ist eine ehemalige Schafe Scheer Station, die in eine Mischung aus Kaffee und Kunstgalerie umfunktioniert wurde, mit angrenzendem Mini Streichelzoo. Malerisch, inmitten einer einmaligen neuseeländischen Herr der Ringe Szenerie eingebettet. Rund herum erstreckt sich kilometerweit, quasi bis fast zum Meer hinunter, eine dicht bewachsene Weidelandschaft, auf der eine ganz besondere Art von zerklüfteten schwarzen Felsen die Blicke auf sich zieht. Etwas derartiges habe ich bisher nur hier in NZ gesehen und ich liebe diese Art von Landschaft, diese Art von Fels. Zerklüftet, aber nicht scharfkantig und hier und da zwischen den Gräsern zeichnen sich kleine Höhlen unter den Felsen ab. Irgendwie auch ein bisschen Unwirklich.

Nächster Stop, Takaka City. Schon bei der Einfahrt in die Stadt fallen einem die vielen jungen Leute auf, die fröhlich und farbenfroh auf den Bürgersteigen oder den zahlreichen keinen Wiesen und Plätzen sitzen. Tanzend, singend oder musizierend, meist in Batik Klamotten oder selbst genähte Textilien gekleidet. Ich mag Takaka. Irgendwie strahlt die ganze Stadt eine Gelassenheit aus, die man in Deutschland nur selten findet, und in Frankfurt a.M. wohl gar nicht. Vielleicht suche ich aber nicht sorgfältig genug. Das junge Volk bietet hier und da artistische Vorstellungen zum besten oder flicht (oder doch „flechtet“?) gegen kleine Münzen bunte Wollfäden in die Haare der Vorüberziehenden.

Das Örtchen weist eine sehr hohe Dichte an Textil Läden auf, das ebendiese oben erwähnte Art von Kleidung vertreibt. Ein Laden namens Mariposa gefällt mir besonders gut. Hier findet man besonders ausgefallene Teile und die werden unter besonders fairen Bedingungen auf Bali gefertigt. Das Eine oder andere Teil würde ich evtl. sogar tragen.

…BILD FOLGT (Mariposa)…

In einem anderen Laden finde ich Leder Schuhe, bei deren Erwerb der Hersteller garantiert, daß ein bedürftiges Kind ein weiteres paar Schuhe umsonst bekommt.

Desweiteren findet man viele Kunst Läden, die die Produkte der hier ansässigen Artisanen (Kunsthandwerker) vertreiben. Das sind u.A. Schmuckstücke aus Jadestein, für den NZ bekannt ist, aber auch Bilder und Kunstabeiten aus Wolle und Filz.

Alles sehr sozial, ruhig, bunt und quirlig. Etwas enttäuscht bin ich, als gegen 15 Uhr am heutigen Samstag die Geschäfte bereits schließen und es schlagartig noch viel ruhiger wird.

Durch Zufall höre ich wie eine deutsche Mutter ihrem Sohn entschuldigend erklärt, daß sie ja verstünde, daß er sich langweile, aber hier wären nun mal eben keine deutschsprachigen Kinder. Großzügig biete ich meine Kinder an und das klapp auf Anhieb. Der sechs jährige Jonathan und meine beiden Kinder verstehen sich sofort bestens und spielen die nächsten Stunden ausgelassen auf dem wirklich tollen Takaka Spielplatz.

Im Gespräch mit Florian und Thekla stellen wir fest, daß die zu einer ähnlichen Zeit wie wir auf der Coromandel Halbinsel (Nord Insel) unterwegs sein werden und wir tauschen sicherheitshalber mal die Nummern aus.

Durch Zufall entdecken wir in unserer Camping App „Camping NZ – Rankers“, daß die Anatoli Lachsfarm Selfcontained Campern gestattet kostenlos auf der Wiese vor der Farm zu nächtigen. Und das tun wir dann auch. 

Die Kinder machen kurz vor dem Abendessen noch Bekanntschaft mit ein paar Truthähnen und einem Pfau, die sich die Wiese mit uns teilen und mit einem sehr zutraulichen Rentier, das direkt neben uns lebt.

CAMPING: Anatoki Salmon Carpark, LAT: -40.884, LON: 172.768

16.3. Ein Tag am Strand

Schnurstracks zum Sandstrand nach Kaiteriteri, den haben wir gestern auf unserer Tour mit dem Wasser Taxi für gut befunden. Und hier verbringen wir auch den ganzen Tag. Zwischendurch ein lecker Eis vom The Spot Supermarkt und dann wieder an den Strand.

Sonst nix!

Kurz bevor es unangenehm kühl wird checken wir direkt hinter uns, also 20m vom Strand entfernt auf dem Kaiteriteri Beach Motorcamp ein und verbringen hier auch die Nacht.
Wir lernen ein nettes deutsches Paar – wohnhaft in Zürich – kennen, die eine 4 Jährige Lena haben und die drei Kids ziehen gemeinsam um die Ecken. Meine Kinder verbringen somit die meiste Zeit auf dem Spielplatz und ich sehe sie nur kurz zum Abendessen. Wir bereiten auf der BBQ Station unsere Maiskolben zu, die wir an einer der Strassen-Verkaufs-Stationen erworben haben.

CAMPING: Kaiteriteri Beach Motorcamp, LAT: -41.0365, LON: 173.0174