17.3. Nochmal nix tun

Was darf es den heute sein? Schafe Scheren im The Woolshed auf dem Takaka Hill, quasi als Zwischenstop nach Takaka oder doch einfach nur am Strand liegen.

Wir entscheiden uns für Zweiteres und bereuen es nicht. Das Wetter ist heute schon den dritten Tag in Folge super. Nur wenn sich die Wolken vor die Sonne schieben, dann kommt eine ziemlich kühle Briese auf, ein bisschen so als würde man im Supermarkt einen dieser riesigen, Wandschrank großen Kühlschränke öffnen, nur halt in Badeklamotten.

Ich sitze gegen 14 Uhr lediglich einige Minuten ohne Sonnencreme in der prallen Sonne und hole mir einen beinahe-Sonnenbrand. Ist aber nochmal gut gegangen.

TIP: Nix riskieren, einfach immer mit 30er oder besser sogar 50er Sonnencreme eincremen und zwar SOFORT! Mit der Australisch-Neuseeländischen Sonne (ja das ist hier die gleiche wie in Australien) ist nämlich nicht zu spaßen.

Die Kinder spielen Stunden – ja STUNDEN – gemeinsam am Strand und buddeln und bauen was das Zeug hält!

…BILD…

Die Zeit rennt! Als wir so gegen gefühlte 14 Uhr auf die Uhr schauen ist es 16:15 Uhr und wir bangen schon wieder um unseren kostenlosen Stellplatz in Motueka. Also schnell alles zusammen gepackt und beinahe Jolinas Schuhe am Strand liegen lassen.

Nach einer Minute Autofahrt fällt mal wieder eine dieser spontanen wir-werfen-alles-über-den-haufen-und-machen-es-ganz-anders Entscheidungen und wir steuern den kostenlosen Parkplatz auf dem Takaka Hill an. Von dort aus können wir morgen in nur 1 Minute zum The Woolshed fahren und sparen uns viel Zeit.

Unser Nacht-Platz ist ein einfacher Parkplatz für ca. 6-8 Fahrzeuge, direkte am State Highway 60, der Motueka mit Takaka und allem was dahinter noch folgt, verbindet. Aber er hat einen spektakulären Aussichtspunkt zu bieten. Ein 400m langer Pfad führt zu einem Holz Plateau, von dem aus man ANGEBLICH das ganze große Tal um Takaka einsehen kann. Leider sitzen wir auf unserem Palkplatz wenige Meter über einer riesigen Wolke, die das ganze Tal vor unseren Blicken verbirgt. Der Blick von unserem Sonnenplatz aus in die große weiße Wolke ist aber mindestens genau so gut.

…BILD…

CAMPING: Hawkes Lookout Carpark, LAT: -41.0239, LON: 172.9085

16.3. Ein Tag am Strand

Schnurstracks zum Sandstrand nach Kaiteriteri, den haben wir gestern auf unserer Tour mit dem Wasser Taxi für gut befunden. Und hier verbringen wir auch den ganzen Tag. Zwischendurch ein lecker Eis vom The Spot Supermarkt und dann wieder an den Strand.

Sonst nix!

Kurz bevor es unangenehm kühl wird checken wir direkt hinter uns, also 20m vom Strand entfernt auf dem Kaiteriteri Beach Motorcamp ein und verbringen hier auch die Nacht.
Wir lernen ein nettes deutsches Paar – wohnhaft in Zürich – kennen, die eine 4 Jährige Lena haben und die drei Kids ziehen gemeinsam um die Ecken. Meine Kinder verbringen somit die meiste Zeit auf dem Spielplatz und ich sehe sie nur kurz zum Abendessen. Wir bereiten auf der BBQ Station unsere Maiskolben zu, die wir an einer der Strassen-Verkaufs-Stationen erworben haben.

CAMPING: Kaiteriteri Beach Motorcamp, LAT: -41.0365, LON: 173.0174

15.3. Split Apple Rock und tolle Strände

Heute früh entdecke ich beim abspülen an der öffentlichen Spülstation unseres kostenlosen Campingplatzes einen Zettel auf dem steht frei übersetzt „was hier steht darf mitgenommen werden“. Und was steht direkt daneben, ein Kinderfahrrad mit Stützrädern.

…BILD…

Das nenne ich doch mal Fügung. Zugegeben das Rad ist nicht in bester Verfassung, aber es fährt noch und mit etwas Soja Öl bekommen wir es bestimmt wieder fit!

Als unsere Camper Nachbarn gerade von dannen ziehen wollen Streift ER beim Ausparken unseren Camper. Uns rutscht das Herz in die Hose. Wir haben keine All In Versicherung und einen Selbstbehalt von 5000 $. Aber wir haben Glück. Es ist nichts zu sehen und wir lassen das junge Pärchen weiter ziehen.

Heute steht eine Bootsfahrt mit Wanderung auf dem Tagesplan. Wir haben über die i-Site eine Tour bei dem Betreiber Wilson für ca. 160 $ (ganze Familie) gebucht.

Das Wetter ist sagenhaft und wir genießen jede Minute. Das Wilson Wassertaxi mit dem Namen Vista II klappert von Motueka aus alle Buchten nach Norden bzw Nord-Westen ab man kann aussteigen, eine oder mehrere Etappen erwandern und sich in einer anderen Bucht wieder aufgabeln lassen.

Wilson Wassertaxi
Wilson Wassertaxi

„15.3. Split Apple Rock und tolle Strände“ weiterlesen

14.3. River Site Cafe & Community Motueka

Nachdem die Kinder heute irritierender Weise bis 9:00 Uhr geschlafen haben könnten Belinda und ich den ersten ruhigen Kaffee seit Monaten geniessen. Neuseeland meint es gut mit uns.

Direkt nach dem Frühstück legen wir einen ausgedehnten Spielplatz Stop im Regen ein, damit die Kinder ihren ersten Anflug an Morgenmuffligkeit direkt abarbeiten können. Der Spielplatz liegt in Steinwurf Nähe und die Kinder toben sich aus.

Heute steht i-Site auf dem Programm, sonst haben wir keine großen Pläne. Die i-Site ist die größte Kette an Touristen Info Centern und es gibt sie in jeder großen und in vielen kleinen Städten.

Wir buchen eine ganztätige Hop-On Hop-Off Tour mit dem Water Taxi und steuern dann das Riversite Cafe an, das uns von deutschen Touris empfohlen wurde. Das Cafe ist super chillig eingerichtet, komplett in (Treib)-Holz Optik und der Kaffee ist köstlich.

Riverside Cafe Garten
Riverside Cafe Garten

TIP: Caffe heißt hier nicht Espresso, Late Machiato oder Milk-Coffe sondern. Long Black=Schwarzer Kaffee (eigentlich Espresso mit Wasser verlängert), Flat white (das ganze mit Milch) oder Short Black= Espresso.

„14.3. River Site Cafe & Community Motueka“ weiterlesen

13.3. Auf zum Abel Tasman

Belinda schafft es heute früh, trotz der Mückenplage, sogar mal joggen zu gehen.
TIP: Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, daß man auf so einer „entspannten“ Campingreise mit Kindern, zwischen so vielen „entspannten“ Campern und Einheimischen, viel mehr Zeit zu Verfügung hätte als zu Hause. Die Kinder wollen trotzdem 3x am Tag etwas zu essen haben, zwischendurch einen Snack bekommen, je nach Alter 3 bis 5x am Tag gewickelt werden und wenn Sie gerade nicht derart versorgt werden, dann haben sie Langeweile, Durst, Aua, Heimweh oder sonst irgendetwas. Aber das wussten wir ja vorher. Trotzdem kommt es zunehmend vor, daß unsere 6 jährige mit dem fast 3 jährigen einfach mal für 1 Stunde spielt. Das hat zu Hause eher Seltenheitswert.
Kurz nach dem gemeinsamen Frühstück und einer warmen Dusche (ja wir haben warmes Wasser im Camper) klopft es an der Türe. Die Französischen Nachbarn, die gestern noch mit zwei Autos unterwegs waren, stehen vor der Türe und hätten gerne Starthilfe.

„13.3. Auf zum Abel Tasman“ weiterlesen

12.3. Spontaner Kurswechsel

Nachdem Jolina gestern Abend ganz sicher war Hobbits im düsteren Wald vor unserem Camper gesehen zu haben, unternehmen wir einen kleinen Ausflug. Es gibt einen netten, kindertauglichen Wanderweg zu einem entfernten See. Aufmerksam suchen wir nach den Hobbits, unterwegs bewaffnet sich Tom mit Stöcken bzw. Schießgewehren. Als sich nach und nach herauskristallisiert daß wir hier heute keine Hobbits oder sonstige Fabelwesen treffen werden wird aus dem Schießgewehr ganz spontan eine Gitarre und wir treten laut singend den Rückweg an. Bis zum See haben wir es leider nicht geschafft.

… BILD…

Anschließend legen wir mit unserem Camper wieder etwas Strecke zurück, um auf die andere Seite der Insel zu kommen. Währen der Fahrt führen wir hitzige Diskussionen ob wir lieber Hokitika ansteuern sollten, um dort (wie bereits 2015) die riesen Aale und den Kiwi zu besuchen und eine fette Pizza bei Big Joes zu futtern, oder lieber von Greymouth bzw. Westport aus nach Norden hoch steuern sollten, um den Kahurangi National Park, entlang der Westküste zu erkunden.

„12.3. Spontaner Kurswechsel“ weiterlesen

11.3. Unterwegs

Heute starten wir von Kaikoura aus in Richtung Hanmer-Springs, um dort die Nacht auf einem kostenlosen DOC Campingplatz zu verbringen. Unterwegs entscheiden wir aber daß wir noch nicht fit genug sind für die heißen Open Air Quellen und daß wir vor allem nicht riskieren wollen, daß sich diejenigen die noch einigermaßen fit sind, auch noch was einfangen. Und so legen wir noch ein paar Kilometer mehr zurück und nächtigen in einem National Park am Lewis Pass.

Marble Hill Camping Ground
Marble Hill Camping Ground

Der Platz ist wunderschön gelegen, zwischen den Bergen der Lewis Pass Passage, gebettet in sanfte Wiesen, entlang des … Flusses und grenzt an einen urigen Wald an, der diverse Trails zum wandern bietet.

„11.3. Unterwegs“ weiterlesen

10.3. Wow wow WOW

Heute muss ich alles was ich so lapidar vor zwei Tagen über Kaikoura gesagt habe zurück nehmen. Belinda und ich sind uns einig, Kaikoura könnt unsere neue Nummer 2 in Neuseeland werden.

Aber fangen wir vorne an.

Nach dem Frühstück rufen wir spontan bei „Wings over Wales“ an und erkundigen uns ob noch ein Flug für die ganze Familie zu bekommen ist und was dieser kostet. Wer sich für die Kosten interessiert darf mich gerne ansprechen, billig ist es natürlich nicht, aber im Nachhinein gesehen war es jeden Cent wert.

Und siehe da, trotz wolkenlosem Himmel und perfektem Flugwetter gibt es kaum Anmeldungen und wir bekommen einen der ersten Flüge um 11 Uhr.

Schnell noch ein Käffchen aus dem Plunger und los gehts.

Die Start- und Landebahn liegt genau neben unserem Campinglatz und so müssen wir nur 1 Minute fahren, wir hätten eigentlich auch laufen können.

„10.3. Wow wow WOW“ weiterlesen

09.3. Noch ein Tag in Kaikoura

Es klart auf und nach einem kurzen Telefonat mit dem Top 10 Holiday Park in Hanmer-Springs, wo uns mitgeteilt wird, daß uns der Campingplatz vor Ort 84 NZD kosten soll, entscheiden wir unsere Akkus (im warsten Sinne der Wortes) auf dem Kaikoura Peketa Beach Holiday Park für „nur“ 55 NZD aufzuladen.

Habe eben nachgesehen, derzeit liegt 1 NZD bei 0,657 EUR.

Wenn alles passt werden wir morgen auf den kostenlosen DOC Campingplatz in Hanmer-Springs wechseln, in der Hoffnung daß alle soweit fit sind, daß wir die heißen Quellen dort ausgiebig genießen können. Für mich bin ich da noch skeptisch, bei mir zeigt sich bisher keine Besserung.

TIP: Auf vielen Campingplätzen gibt es mittlerweile WIFI von „The Internet Kiosk Specialist“ (hotspot.iks.co.nz). Der erste Tag ist oft kostenlos, danach zahlt man 5 $ pro Tag. Die Datenpakete variieren von 10 GB bis 200 MB pro Tag.

„09.3. Noch ein Tag in Kaikoura“ weiterlesen

08.3. Ein Königreich für Gummistiefel

Die Nacht war kalt, ca. 10 °C. Belinda und ich haben uns aufgeteilt und jeweils mit einem der Kinder genächtigt, um sie bei Bedarf wieder ordentlich zudecken zu können. Immerhin kommt jetzt erstmals die Ski-Unterwäsche zum Einsatz und ich bin guter Dinge daß wir auch die Dauernjacken, Schals und Mützen noch benötigen werden.

Generell haben wir bisher fast alles gebraucht was wir in unseren zwei großen, nein riesigen Taschen/Seesäcken mitgeschleppt haben. Ein bisschen Neuseelanddollar hätten wir noch sparen können wenn wir zusätzlich noch ein paar Küchenutensilien wie Spüllappen, Handtücher und Verschluss-Clips mitgenommen hätten. Bekommt man aber auch alles hier.

Als besonders nützliches Gepäckstück hat sich der externe Akku der Marke Anker herausgestellt, denn der dient uns immer als Puffer-Akku für Handy, GoPro, Bluetooth Kopfhörer. Ja, genau, wir haben für jedes Kind ein paar BT Kopfhörer mitgenommen, die ebenfalls jedes Gramm Wert sind. Durch das Einschalten der Kopfhörer lassen sich nämlich die Kinder ganz einfach mal für 30 Minuten „abschalten“, und das ist Gold wert, wenn man mal dringend die Route neu planen muss. In Anbetracht der nassen Schuhe von gestern würde ich nächstes mal aber noch ein paar Gummistiefel für die Kids einpacken. Ebenfalls als gute Investition hat sich unser faltbarer Bollerwagen herausgestellt, den haben wir einfach als Kinderwagen aufgegeben und von daher hätten wir sogar noch zwei Koffer mehr mitnehmen können. Mehr zum Thema Gepäck könnt Ihr in der Rubrik – wer hätte es gedacht – GEPÄCK lesen.

Heute haben wir einen lazy day, bummeln ein wenig in Kaikoura, was sich als gar nicht so hässlich herausstellt. Hier und da werden die Überdachungen der Shops von provisorischen Holzgestellen gestützt, alles Nachwehen der letzten Erdbeben. Alles allem ist der Ortskern von Kaikoura recht übersichtlich. Wir kehren in einem der kleinen Lokale ein und gönnen ein köstliches Seefood Chowder, Fish & Chips, den leckersten Brokkolisalat den ich je gegessen habe (Brokkoli, Käseraspeln, Mandelsplitter, ein wenig Sahne) und ein Chicken Pie (nicht unseres).

Den Tag lassen wir bei moderatem Wetter wieder am kostenlosen DOC Campingplaz ausklingen, an dem wir auch die letzte Nacht verbracht haben. Hin und wieder kommen ein paar Surfer vorbei, parken kurz in ihren verramschten Totyotas neben unserem Camper und checken den Wellengang, die Meisten ziehen aber wieder ab.

Etwas komisch wird uns, als ein in Lumpen gehüllter, bärtiger Mensch, barfuss mit einem Gewähr bewaffnet an uns vorbei spaziert, als wäre das das normalste der Welt. Wir sind trozdem geblieben, wir wissen ja mittlerweile daß die Kiwis etwas anders ticken.

Die Nacht wird noch etwas kälter, wir schaffen es auf 9 °C, aber da geht noch was.

CAMPING: Meatworks Beachfront Kaikoura, LON: -42.3166, LAT: 173.7502